Craters of the moon
9 08 2011Craters of the moon – das klingt nach großem Abenteuer, und schon als wir diesen Namen zum ersten Mal auf der Landkarte bzw. im Reiseführer gelesen hatten, war klar: Das müssen wir uns anschauen. Und auch wenn die bizarre Vulkanlandschaft in Idaho mit dem Mond wahrscheinlich so viel zu tun hat wie das Moseltal mit dem Bryce Canyon, so war es doch ein unvergessliches Erlebnis …
Wer schon mal auf der Kanaren-Insel Lanzarote war, kann sich ansatzweise vorstellen, was uns in der Ebene des Snake Rivers im Süden von Idaho erwartete. In den letzten 15.000 Jahren hat sich hier immer wieder die Erde aufgetan und das ganze Land mit Asche und Lava überschüttet, zum letzten Mal vor 2.000 Jahren. Theoretisch kann das morgen weitergehen, denn nur wenige Meilen unter der Erde schlummern dieselben Kräfte, die auch für die thermischen Wunder des Yellowstone-Park verantwortlich sind.
Die Craters of the Moon in Idaho stellen Lanzarote ziemlich locker in den Schatten. Auf einer seit 1924 als National Monument geschützten Fläche von über 3.000 Quadratkilometer finden sich alle bekannten Formen erstarrter Lava (Aa-Lava, Pahoehoe-Lava usw.), Mini-Vulkane (Spatter-Cones) Asche-Krater (Cinder Cones), Risse in der Erdkruste (Fissures and Rifts) sowie jeder Menge Höhlen und Röhren (Lava Tubes).
Der etwas reißerische Name des Parks geht auf eine Bemerkung des Geologen Harold T. Stearns zurück, der diese Gegend im Jahr 1923 wie folgt beschrieben hat: „Looks like the surface of the moon as seen through a telescope.“ Dieser Fehlgriff sei ihm verziehen, die Amerikaner sind ja auch erst 1969 auf dem Mond gelandet. Übrigens haben die für Mondlandungen auserkorenen Astronauten in den Craters of the Moon kräftig trainiert. Und schon viel früher haben bereist die Shoshonen und ihre Vorfahren die Craters genutzt, u. a. für heilige Zeremonien und als Versteck vor Feinden.
Wir haben jedenfalls einen tollen Platz auf dem Lava-Campground mitten im Park ergattert und dort volle zwei Tage und Nächte verbracht. In dieser Zeit haben wir u. a. einen Ascheberg erklettert (heiß und trocken)
und sind in zwei Lavahöhlen (kalt, dunkel und nass) eingestiegen.
Intensiv genutzt haben wir diesmal auch die Angebote der Park-Ranger: Wir haben einen „Lava-Walk“ zur Geologie und Pflanzenwelt mitgemacht,
und Angelika hat sich in einem kleinen Kunst-Workshop mit der Vielfalt der Farben im Park befasst.
Und wir haben uns einen abendlichen Vortrag über die Tierwelt in den Craters angehört. Denn die Frage, ob und welche Tiere in einer derart unwirtlichen und lebensfeindlichen Landschaft bestehen können, hat uns besonders beschäftigt. Die alte Frage halt: Gibt es Leben auf dem Mond 🙂 ?? Die Antwort ist ein klares Ja!
In den Craters leben u. a. Schmetterlinge, Fledermäuse, Felsentauben, Schwalben, Zwergkaninchen, Rotfüchse und sogar Pikas und Murmeltiere, die sich allesamt an die seltsamen Lebensbedingungen angepasst haben. Von der vielfältigen Pflanzenwelt, die wirklich jeden Riss und jeden Wassertropfen ergattert, ganz zu schweigen.
Diese Eindrücke haben sich dann auch in einem neuen Lied niedergeschlagen, natürlich mit dem Titel „Craters of the moon“. Wer schon mal reinschauen möchte, der Song steht bereits auf http://www.youtube.com/ Shiregreensongs . Mehr dazu gibt es in Kürze in dem Blog „Songs from a campfire“ …
Summary for our American friends:
Craters of the moon – that sounds like a great adventure. After reading this name on the map the first time, it was clear that we had to take a look at this very special landscape in southern Idaho. And it really became an impressing adventure. 750,000 acres of different lava stones, spatter and cinder cones, lava tubes and fissures and rifts. Beginning 15,000 years ago welled up from the Great Rift to produce a vast ocean of rocks. The most recent eruption occured a mere 2,000 years ago, and future events are very likely.
Interessante Geschichte mit wieder starken Fotos….die Assoziation Lanzarote musste natürlich kommen, aber wie immer trumpft Amerika als Land der Superlative auf und überholt die alte Welt mit Größe und Beschaffenheit der Lavamassen…
Yogi macht sich gut im Grau der Lava, ein schöner Kontrast, wahrscheinlich auch wunderbar gastlich gegenüber den Mondkratern um ihn drum herum…
eine beeindruckende Landschaft, schön in ihrer Kargheit…
Ich musste lachen, als ich Geli aus dem Lava herausschauen sah….gut getroffen….eingesperrt und trotzdem noch so gut drauf und ein freundliches Lächeln auf den Lippen, alle Achtung!
Erstaunlich, was sich trotz der Mondlandschaft dort noch für Leben angesammelt hat, so viele Tiere und Pflanzen…das Hörnchen ist ja auch niedlich!
Ich grüße aus dem grünen verregneten Solingen (am Samstag Nachmittag innerhalb von kurzer Zeit fast 43 l/m2….leider ist auch ein wenig davon in unserer Waschküche gelandet)
Tina
Das Lavatunnelbild und das Hörnchenfoto sind wirklich sehr schön.
Zu den Socken+Shorts sag ich mal lieber nichts… 😉